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Tag 18 – Eutin

Neuer Tag, neues Glück!

Wir haben heute erstmal ausgeschlafen. Der Abend war sehr ruhig – umringt von Natur, umherlaufenden Hasen und Vogelgezwitscher.

Wir verlassen den Platz in Plön und fahren nach Eutin, nur wenige Kilometer entfernt. In Eutin haben wir gestern durch Zufall einen tollen Campingplatz im Internet entdeckt. Der Online-Auftritt und die Bewertungen auf verschiedenen Portalen hat uns so neugierig gemacht, dass wir gleich zwei Nächte gebucht haben.

Schloß Neutin

Bevor wir zu unserem neuen Lagerplatz fahren, schauen wir uns zunächst das Schloss in Eutin an. Wow, richtig schön! Es erinnert uns ein wenig an das Schloss Gripsholm in Schweden.

„Inmitten der Holsteinischen Schweiz und nahe der Ostsee liegt Schloss Eutin. Mit seinen rund 850 Jahren bewegter Geschichte ist Schloss Eutin eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler Schleswig-Holsteins.“ heißt es auf der offiziellen Homepage des Schlosses.

Umringt von einem Wassergraben und einem riesigen Schlossgarten liegt es direkt am Eutiner See.

Es gibt offizielle Räume der „belle Etage“, die man besichtigen kann, im Innenhof ein Schlosscafe und einen Shop. Unweit des Schlossgarten gibt es noch einen Seebühne, auf der im Sommer die “Eutiner Festspiele“ stattfinden.

Auf so einer Reise lernt man sein eigenes Land kennen. Wir sind wirklich positiv überrascht, wie schön es hier ist.

Natur Campingplatz Prinzenholz

Bereits die Begrüßungs-Email vor der Anreise hat uns gezeigt, hier versteht man sein Business. Modern aber trotzdem Naturbelassen. „Nordisch @ Nature“

Der Platz ist terrassenförmig angelegt, so dass man von fast allen Plätzen eine tolle Sicht auf den See hat, Kellersee. Ein kleiner Strand als Badestelle findet man und ein Bootsanleger.

Es gibt kleine Kräutergärten für die Urlauber, ein kleines Café mit selbstgebackenen Kuchen, einen Mini-Shop mit regionalen Produkten, wie Eutiner Bier oder hausgemachte Marmelade von Gerti.

Wir fühlen uns auf Anhieb wohl! Alles sauber, renoviert, zur Begrüßung gibts einen Kaffee pro Person auf‘s Haus. Man kann sich sogar einen prallen Frühstückskorb mit regionalen Produkten an den Stellplatz liefern lassen. Und als Highlight wird ein Grillpaket angeboten, mit Fleisch vom örtlichen Metzger. Toll!

Für uns ist dieser idyllische Ort „Luxus-Camping“, anders wie die Massenveranstaltung sechs Sternen in Dänemark.

Schieflage

Das einzige Problem bisher, der Platz hat eine leichte Neigung. Selbst mit beiden Auffahrkeilen stehen wir noch stark nach vorne geneigt, so meint es zumindest der Hausherr. Die Wasserwaage ist noch nicht zufrieden.

Die Frage an der Rezeption, ob sie noch zusätzliche Keile haben, wird schnell mit Alternativen Abhilfe geschaffen. Toller Service!

Der Hausherr experimentiert, ist erfolgreich und auch zufrieden mit seinem Ergebnis.

Retro Wohnwagen als neuer Nachbar

Als wir am Nachmittag im Café sitzen, beobachten wir wie ein alter Mercedes-Kombi mit einem Retro-Wohnwagen anreißt. Es werden unsere neuen Nachbarn.

Jetzt beginnt der Nachmittag lustig zu werden.

Zunächst muss der Wohnwagen per Hand an die richtigen Position geschoben werden. Der Platz ist, wie gesagt, leicht abschüssig, also haben die beiden Besitzer Schwierigkeiten ihr Zuhause an Ort und Stelle zu bringen. „Soll ich mal schieben?“ frage ich. „Das wäre toll!“

Somit komme ich zu einer Premiere in meinen Leben, ich schiebe einen Wohnwagen von 1976.

Aufbauhilfe Vorzelt

Der Wohnwagen ist platziert, jetzt ist das Vorzelt dran. Ohne Anleitung wird es eine Herausforderung. „Wann habt ihr denn das letzte Mal das Zelt aufgebaut?“ Camper sind sich gleich per ‚Du‘.

„Vor 15 Jahren und auch erst einmal!“ alles lacht erstmal laut. Na das kann ja heiter werden.

Der Hausherr kann nicht lange zusehen ohne seine Hilfe anzubieten. Wo ist eigentlich Vorne, Oben oder Hinten? Die zwei lustigen Herrschaften trinken, bevor sie zur Tat schreiten, erstmal jeder einen Gin Tonic. Dann läuft es besser.

Die Aktion artet in eine Comedy Veranstaltung aus. Ich beobachte das Schauspiel und bin köstlich amüsiert. Die Zeltstangen werden rausgeholt, Hammer, Heringe aber keiner der beiden weiß so richtig was zu tun ist, aber gute Laune haben sie.

Am Ende hat der Hausherr das Kommando übernommen und es tatsächlich geschafft, dass die beiden, rechtzeitig vor dem nächsten Schauer ein Dach über dem Kopf haben.

Als besonders Einrichtungselement in ihrem „Wintergarten“ gibt es einen Nierentisch samt Gartenstühle aus Holz. Sehr speziell aber originell.

In der Regel haben Camper leichte Gartenmöbel, aus Aluminium oder Kunststoff, die zusammenklappbar sind. Holzmöbel haben wir bisher bei keinem gesehen.

Am Ende steht das Zelt, die Einrichtung ebenso und sie haben ihr Haus bezogen. Wir sind gespannt auf die nächsten Tage, das könnte unterhaltsam werden.